Thomas C. Südhof, deutschstämmiger Nobelpreisträger in der Sparte Medizin, war zu Gast in der DSS.
Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9-12, Vertreter des Schulvorstandes und der Elternschaft, Lehrer und der deutsche Botschafter erlebten am Montagmorgen den Auftritt des so hoch dekorierten Wissenschaftlers in der prall gefüllten Aula.
Wer nun einen zerstreuten, scheuen oder schrägen Forscher erwartet hatte, sah sich getäuscht. Eloquent, locker und souverän stellte Thomas C. Südhof sich und seine Arbeit vor. Als Sohn eines Professors für Medizin in Göttingen geboren, besuchte er zunächst eine Waldorfschule, studierte anschließend Medizin und gelangte dann als Mediziner schnell zu der Erkenntnis, dass Ärzte Handwerker sind, die nicht immer genau wissen, was sie tun, weil grundlegende biologische Zusammenhänge noch unbekannt sind. Dies veranlasste ihn, selbst in die Forschung zu gehen.
Schon Mitte der Achtziger Jahre zog es ihn in die USA, wo er in Dallas in der Abteilung für Molekulargenetik der University of Texas unter der Leitung der späteren Nobelpreisträger, Brown und Goldstein, an der Erforschung des Cholesterinstoffwechsels arbeitete. Anschließend wandte er sich dann der Erforschung der molekularen Basis der Signalübertragung im Nervensystem zu und wurde 1991 Professor an der University of Texas. Heute forscht und lehrt er an der Stanford University in Kalifornien.