Was für eine Lebendigkeit in einer toten Sprache! Was für eine Lebhaftigkeit trotz hohen Alters! Was für eine eigenwillige und berührende Inszenierung von Carl Orffs "Carmina Burana"! Sieben hochbetagte Frauen erzählten vor geschlossenem Vorhang aus ihrem Leben, schicksalhafte Begegnungen, der Verlust geliebter Menschen - Oh Fortuna! So erklang es, als der Vorhang sich hob, illustrierte auf musikalische Weise diese Lebensgeschichten und ließ das Rad des Schicksal sich drehen. Und so trat neben den Schmerz auch die Liebe, neben die Trauer die Lebensfreude. Mit Blumenkränzen auf dem grauen Haar und in Winterjacken machten sich die Damen auf den Weg zum Einkauf im benachbarten Hemköp, dann wurden die vollen Tüten beim Gelage auf der Bühne - In taberna quando sumus- geleert. Ein Kinderchor trat später hinzu, als wenn man das Rad zurückdrehen könnte ...